Der Förderverein Liberale Synagoge startet zum fünften Mal in Folge die Darmstädter Aktions-Wochen gegen Antisemitismus 2016 unter dem Motto „ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERUNG“. Erstmals hatte der FLS diese Veranstaltungsreihe im Herbst 2012 initiiert und organisiert. „Wir wollen damit ein Zeichen wider den drastisch anwachsenden Antisemitismus und die menschenverachtende völkisch-rechtsextreme und rechtsautoritäre, gewaltbereite Ideologie setzen – Zukunft braucht Erinnerung!“, so Martin Frenzel, Gründer und
Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge. Man sei angesichts des wachsenden Antisemitismus und Rechtspopulismus in Europa und in Deutschland tief besorgt. Frenzel wörtlich: „Antisemitismus hat heute viele Gesichter – mal
rechtsextrem, mal linksextrem, oder islamistisch, aber verstärkt auch aus der bürgerlichen, akademisch geprägten Mitte.
Judenfeindschaft ist, das zeigen neueste Studien und auch der
Antisemitismus-Bericht der Bundesregierung – heute ein Phänomen, das leider längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.“ Es sei unfassbar, dass das Gift des
Antisemitismus und des Hasses auf Minderheiten heute noch nachwirke, angesichts der Europäischen Judenvernichtung, der fast sechs Millionen Menschen zum Opfer fielen.
Frenzel wörtlich: „Die liberale Demokratie zeichnet sich aber wesentlich dadurch, wie sie mit ihren Minderheiten umgeht und sie schützt.“
Barbara Ludwig, stellv. Vorsitzende des FLS, verwies auf die Tatsache, „dass wir auch und gerade in der Region ein wachsendes Rechtsextremismus-Problem haben. Und
weiter: „Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere offene, demokratische Gesellschaft von rechtsextremen Kräften beschädigt wird, wir müssen die braune Bedrohung unserer Demokratie ohne Wenn und Aber bekämpfen“, so Ludwig. „Dem müssen wir durch konsequente Aufklärung und eindeutiges Engagement für eine weltoffene Stadtgesellschaft entgegentreten. Im Zentrum steht der Artikel 1 des Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“, so die stellvertretende
Vorsitzende Vassiliki Togrouzidou.
Der Förderverein Liberale Synagoge wolle mit seinem Netzwerk-Programm der 5. DARMSTÄDTER AKTIONS-WOCHEN GEGEN ANTISEMITISMUS 2016 einen Beitrag für eine empathische, weltoffen-solidarische und liberale Darmstädter Stadtgesellschaft
leisten.
Die 5. Darmstädter Aktions-Wochen gegen Antisemitismus 2016 stehen im Zeichen des 140. Geburtstags der Liberalen Synagoge Darmstadt, des 70. Jahrestags des sog. Darmstädter Synagogenbrandprozesses von 1946 und des 75. Jahrestags des
deutschen Überfalls auf die Sowjetunion 1941, der den Beginn des Vernichtungskriegs dort markierte.
Federführender Hauptveranstalter der 5. Darmstädter Aktions-Wochen 2016 ist der gemeinnützige, erinnerungskulturell engagierte Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V., der dabei mit dem ASTA der TU Darmstadt, der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, SV Darmstadt 98, dem Darmstädter Förderkreis Kultur, Loungefilm, das Rex Programmkino/Kinopolis, der Wissenschaftsstadt Darmstadt kooperiert.
Zudem setzt der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE seine neue Öffentlichkeitskampagne „DARMSTADT braucht einen Dr. Karl Hess-Platz 2017!“ in Kooperation mit dem SV
Darmstadt fort. „Wir werden unsere Kampagne solange fortführen, bis Darmstadt endlich einen Karl Heß-Platz hat“, so Martin Frenzel, Initiator der Karl Heß-Platz-Idee und Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge. Mit diesem neuen Karl Hess Platz, zu dem man auch wieder eine Gedenktafel ermöglichen
werde, wolle man den letzten deutsch-jüdischen, heute vergessenen SV Darmstadt 98-Präsidenten Dr. Karl Hess
ehren (1900 – 1975) – ähnlich, wie dies auch der FC Bayern München mit Kurt Landauer und der FSV Mainz 05 mit Eugen Salomon getan hätten. Hess, in der Weimarer Republik hoch angesehener Lilien-Präsident und renommierter Rechtsanwalt, wurde von den Nazis illegal aus dem Amt gejagt, aus seiner
Heimatstadt Darmstadt gewaltsam vertrieben und floh ins Brasilien-Exil. „Wir bleiben in Sachen Karl Hess-Platz unbeirrt weiter am Ball“, so FLS-Vorsitzende Martin Frenzel. Ziel sei die Einweihung des neuen Karl Hess-Platzes mit Tafel vorm
Merck-Stadion am Böllenfalltor im Frühjahr 2017 (voraussichtlich Sonntag, 15. Januar 2017), nachdem der vom FLS aus erinnerungskulturellen Gründen favorisierte Termin 4. November 2016 leider nicht zustande gekommen sei. „Wir bedauern das, sehen aber nach vorn, sind in dieser Frage ganz pragmatisch: Wir
freuen uns auf die gemeinsame Einweihung des Karl-Hess-Platzes und der Karl Heß-Gedenktafel im einträchtigen Dreiklang – Stadt, FLS und SV DA 98 Mitte Januar 2017“, so der Tenor beim FLS, „Hauptsache, die Idee des Fördervereins Liberale Synagoge eines Karl Heß-Platzes für Darmstadt wird endlich in die Tat
umgesetzt.“
Der Förderverein Liberale Synagoge wolle mit seinem Netzwerk-Programm der 5. DARMSTÄDTER AKTIONS-WOCHEN GEGEN ANTISEMITISMUS 2016 unter dem Motto "ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERUNG" einen Beitrag für eine empathische, weltoffen- solidarische und liberale Darmstädter Stadtgesellschaft leisten, so der Initiator der Tage und Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel am heutigen Montag (31.10.) auf der Pressekonferenz zum Start der Aktionstage.
Programm der 5. Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus 2016
Hochkarätige Teilnehmer konnten auch diesmal für das Programm unter dem Motto „ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERUNG“ gewonnen werden:
Ein Highlight der Darmstädter Aktionswochen ist diesmal der Auftritt des international renommierten deutschen Historikers Professor Dr. Wolfgang Benz: Der langjährige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin spricht am Dienstag, 1. November 2016, 19.30 Uhr im Haus der Geschichte
anlässlich des 75. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion von 1941 zum Thema „Unterwerfung – Unterdrückung – Vernichtung“.
Am Freitag, 11. November 2016, 19.30 Uhr, stellt der Historiker und FLS-Vorsitzende Martin Frenzel in seinem Vortrag über „Vergessene Darmstädter Juden“ –wie zum Beispiel
Elisabeth Schumacher, Julius Goldstein, Rabbi Dr. Bruno Italiener, den Mediziner Hugo Berger und dem vergessenen deutsch-jüdischen Lilien-Vorsitzenden Dr. Karl Heß (1900 – 1975) –vor. Auch das Schicksal einer 1870 in Darmstadt geborenen Deutschen jüdischen Glaubens steht im Blickpunkt, die 1943 im
Vernichtungslager Sobibor ermordet wurde und deren Gedenkstein Frenzel bei einem Besuch in der Gedenkstätte Sobibor zufällig entdeckt hat. „In der Gedenkstätte des Vernichtungslagers Belzec“, so Frenzel weiter, „gibt es einen
Gedenkstein neben zahllosen weiteren Städtenamen, auf dem steht ein einziges Wort steht: „DARMSTADT“.
Ein FLS-Zeitzeugengespräch „Zukunft braucht Erinnerung“ findet anlässlich des 70. Jahrestages des Darmstädter Synagogenbrand-Prozesses von 1946 sowie des Darmstädter Babi Jar-Prozesses von 1968 am Montag, 21. November 2016, 19.30 Uhr, im Literaturhaus, Kasinostr. statt. Teilnehmer ist u.a. der bekannte Darmstädter Rechtsanwalt Hansfred Glenz, 1968
Pflichtverteidiger im Babi Jar-Prozess. Zeitzeuge Hansfred Glenz, Jahrgang 1929, geboren in Rheinhessen, seit 1933 in Darmstadt wohnhaft, ging in die Ohlyschule direkt gegenüber von der Liberalen Synagoge Friedrichstraße/Fuchsstraße. Vor 70 Jahren fand unmittelbar nach der Befreiung von der NS-Diktatur der Darmstädter Synagogenbrand-Prozess von 1946 gegen die SA-Schergen um W. Mahla statt, die 1938 die drei jüdischen
Gotteshäuser zerstört hatten.
Der Sporthistoriker und Buchautor Bernd M. Beyer, Cheflektor des Werkstatt Verlags, spricht am Montag, 28. November 2016, im Schlosskeller, Marktplatz 15, zum Thema „Walther Bensemann: Der Mann, der dem Fußball nach Deutschland brachte“. Der Fußball-Pionier des Kaiserreichs, Walther Bensemann, war Begründer zahlreicher Fußballvereine in Süddeutschland, darunter der Keimzellen des heutigen FC Bayern München und von
Eintracht Frankfurt, er war 1920 Gründer des Magazins „Kicker“, im Jahr 1900 Mitbegründer des DFB und weltoffener Fußball-Visionär. Beyer hat über Bensemann eine gelungene Biografie geschrieben.
Rundgänge „Jüdisches Darmstadt“
Am Sonntag 6. November, 20. November und 27. November 2016 lädt der FLS zu drei kostenlosen Rundgängen im Erinnerungsort Liberale Synagoge zum Thema: Jüdisches
Darmstadt – Auf den Spuren der ehemaligen Liberalen Synagoge, eines NS-Verbrechens und des SV Darmstadt 98-Vorsitzenden Dr. Karl Heß“ ein. Alle drei FLS-Rundgänge stehen im Zeichen des
78. Jahrestags der Darmstädter Novemberpogrome
von 1938, als auch in unserer Stadt die drei jüdischen, damals noch existierenden Gotteshäuser im Beisein zahlreicher Schaulustiger und der Darmstädter Feuerwehr vor aller Augen geschändet und zerstört wurden: Die große Liberale Synagoge, aber auch die beiden kleineren jüdischen Gotteshäuser, die
Orthodoxe sog. Wickopsche Jugendstilsynagoge (Bleichstr.) und die Eberstädter Land-Synagoge an der Modaubrücke in Eberstadt.
Ein weiterer FLS-Rundgang Spezial widmet sich dem Thema: „Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren Heinrich Blumenthals und Otto Wolfskehls - Vom "Louvre" zum Wolfskehlschen
Garten“ am Sonntag, 4. Dezember 2016, 14.30 Uhr. Ein kostenloser FLS-Rundgang durchs Johannesviertel (ehemaliges Blumenthalviertel samt Fahrt zum Bessunger Wolfskehlschen Garten per Straßenbahn (Ticket bitte selbst organisieren!). Treffpunkt: Johannesplatz, Rondell Nordseite, an der Heinrich Blumenthal-Gedenktafel.
Programm-Kino Rex & FLS: Preisgekröntes Holocaust-Filmdrama „Son of Saul“
Wie in den Vorjahren beteiligt sich auch das Darmstädter Rex Programmkino / Kinopolis an den 5. Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus 2016 des FLS: So zeigt das RexKino in Kooperation mit dem Förderverein Liberale Synagoge den von der Filmkritik feierten, Furore machenden Spielfilm an den beiden ersten Sonntagen des Dezembers 2016 – Sonntag, 4. Dezember 2016, und Montag, 12. Dezember 2016, im Rex Programm-Kino Darmstadt, Helia-Passage/Grafenstr. Das vielbeachtete ungarische Auschwitz-Filmdrama „Son of Saul“ (2015;
Originaltitel: Saul fia, deutsch „Sauls Sohn“) des Regisseurs und Autors László Nemes zeigt die Möglichkeiten und Grenzen des Widerstands in einem NS-Vernichtungslager während der Shoah und der Zeit der NS-Verbrechen. Das Drehbuch schrieben Filmemacher Nemes und Clara Royer. Der Film gewann den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film 2016. Bereits bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2015 bekam er den Großen Preis der Jury. Bei den Golden Globe Awards
2016 erhielt dieses Kino-Drama der anderen Art zudem den Preis als bester fremdsprachiger Film. 2016 belegte Son of Saul laut einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 34. Platz. Für den Kritiker Daniel Kothenschulte der „Frankfurter Rundschau“ gehört Son of Saul zu den „ganz wenigen künstlerisch relevanten Filme, die es über dieses Thema
gibt.“ Frank Schnelle von epd Film beschreibt die Arbeit des Filmemachers: „Die Art und Weise, in der Regisseur László Nemes dieses Geschehen inszeniert, ist neu- und einzigartig.“
Auf der Spur des neuen, verkappten Antisemitismus
Zum Abschluss der Aktionswochen lädt der FLS zu einem weiteren Highlight ein: Am Mittwoch, 14. Dezember 2016, 19.30 Uhr, kommen die beiden mehrfach preisgekrönten
Dokumentar-Filmemacher und Rundfunk-Journalisten Esther Schapira und Georg M. Hafner nach Darmstadt und stellen ihr Buch "Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“ vor. Schapira (Jg. 1961) ist Redakteurin für
Politik und Gesellschaft beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt und dort Ressortleiterin der Abteilung Zeitgeschichte. 2007 erhielt sie – zusammen mit Georg M. Hafner, Frankfurt – die Buber-Rosenzweig-Medaille 2007. Der Buchautor, Publizist und Filmemacher Hafner (Jg. 1947) war bis 2012 Abteilungsleiter der
Redaktion „Politik und Gesellschaft“ beim HR-Fernsehen und Kommentator bei den ARD-Tagesthemen. Für seine Filmdokumentationen erhielt er u.a. den Bayerischen
Fernsehpreis, den Adolf-Grimme-Preis und den Prix Europa. Zu ihren vielbeachteten, von der Kritik positiv besprochenen Dokumentar-Filmen gehören u.a. „Der Tod lebt weiter – Die
Kinder von Auschwitz und ihre Familien“ und „Die Akte B. – Alois Brunner: Die Geschichte eines Massenmörders“ (beide von 1998). Im Jahr 2000 erschien ihr Buch „Die Akte Alois Brunner. Warum einer der größten Naziverbrecher noch immer auf freiem Fuß ist“. Das aktuelle Buch „Israel ist an allem Schuld“ (Eichborn
Verlag, 2015) versteht sich als Abrechnung mit dem neuen, verkappten Antisemitismus in unserem Land. Ort: Rüdiger Breuer Saal, Jüdische Gemeinde, Wilhelm Glässing-Straße.
Gefördert durch Bundesprogramm „Demokratie leben“
Hauptveranstalter der 5. Darmstädter Aktionswochen 2016 ist der gemeinnützige, erinnerungskulturell engagierte Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V., der mit dem ASTA der TU Darmstadt, der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, dem SV
Darmstadt 98, dem Darmstädter Förderkreis Kultur, der Loungefilm und der Wissenschaftsstadt Darmstadt kooperiert.
Die Aktionswochen werden auch diesmal durch das Bundesprogramm "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl-Heß-Platz“ wird bis 2017 fortgesetzt
Weiterhin setzt der Förderverein Liberale Synagoge seine Kampagne „Darmstadt braucht einen Dr. Karl Heß-Platz 2017!“ in Kooperation mit dem SV Darmstadt 98 fort.
„Wir, der Förderverein Liberale Synagoge, sind und bleiben der
Vorreiter der Karl Heß-Platz-Initiative“ – die Kampagne wird so lange laufen, bis Darmstadt endlich einen Karl Heß-Platz hat“, sagte Martin Frenzel, der Initiator der Kampagne ist, von dem Idee eines Karl Heß-Platzes für Darmstadt stammt. Mit einem Karl Heß-Platz, wolle der FLS den letzten deutsch-jüdischen, heute vergessenen SV Darmstadt 98-Vorsitzenden Dr. Karl Heß (1900–1975) ehren – ähnlich, wie dies auch der FC Bayern München mit Kurt Landauer und der FSV Mainz 05 mit Eugen Salomon getan haben. Heß, in der Weimarer Republik angesehener Lilien-Präsident und renommierter Rechtsanwalt,
wurde von den Nazis illegal aus dem Amt gejagt, aus seiner Heimatstadt Darmstadt gewaltsam vertrieben und floh ins Exil nach Brasilien. „Wir sind sehr froh, dass es im April 2016 endlich gelungen ist, enge Kontakte zu den in den USA lebenden Nachkommen der Familie zu knüpfen.“ Heß und seine Frau sind in
Porto Allegre (Brasilien) begraben. „Wir bleiben in Sachen Karl Hess-Platz weiter am Ball“, so der FLS-Vorsitzende Martin Frenzel. Ziel sei nun die Einweihung des neuen Karl Heß-Platzes mit Tafel vorm Jonathan Heimes-Stadion am Böllenfalltor im Frühjahr 2017 (voraussichtlich Januar 2016), nachdem der vom FLS favorisierte Termin im November 2016 leider nicht zustande gekommen sei.
„Wir bedauern das, sehen aber nach vorn“, so der Tenor beim FLS. Man habe gemeinsam mit dem SV DA 98 in den letzten Wochen und Monaten am Text der vom FLS initiierten Karl Heß-Gedenktafel „Zukunft braucht Erinnerung“ gearbeitet, die künftig auf dem neuen Karl Platz-Platz stehen soll.
„Kicker, Kämpfer, Legenden“
Mit Blick nach vorn wird der Förderverein Liberale Synagoge auch die hochgelobte, bundesweite Wanderausstellung „Kicker,
Kämpfer und Legenden“, die deutsche Spieler, Trainer und
Vereinsaktive jüdischen Glaubens thematisiert, von Mitte
Januar bis März 2017 nach Darmstadt holen. Nähere Informationen gibt es dazu in Bälde. Der FLS zeigt die Schau sowie ein Rahmenprogramm in Kooperation
mit dem Partner SV Darmstadt 98. „Diese Ausstellung ist ein wichtiger Meilenstein unserer Karl Heß-Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz, die wir vom Förderverein
Liberale Synagoge im Januar 2014 begonnen haben und seit März 2016 gemeinsam mit den Lilien stemmen“, so Frenzel. „Wir wollen damit zeigen, wie stark deutsch-jüdische
Fußballspieler, Trainer, Funktionäre und Vereinsaktive den deutschen Fußball maßgeblich mitgeprägt haben.“
Ein kostenloser Info-Flyer des FLS mit dem Gesamtprogramm wird in Kürze zu den 5. Darmstädter Aktions-Wochen gegen Antisemitismus“ erscheinen.
Mehr Infos per E-Mail: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de
Außerdem unter: www.liberale-synagoge-darmstadt.de.
5. Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus (01.11.- 14.12.2016)
Programm:
Dienstag, 01. November 2016, 19.30 Uhr:
Unterwerfung – Unterdrückung – Vernichtung: Professor Dr. Wolfgang Benz spricht 75. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion von 1941. Haus der Geschichte, Karolinenplatz
Eintritt 5 Euro
Freitag, 11. November 2016, 19.00 Uhr:
Vergessene Darmstädter Juden V: Von Elisabeth Schumacher, Julius Goldstein und Rabbi Dr. Bruno Italiener, den Mediziner Hugo Berger bis hin zum Lilien-Vorsitzenden Dr. Karl Heß. Vortrag von Historiker und FLS-Vorsitzenden Martin Frenzel, Justus-Liebig-Haus, Wintergarten Eintritt 5 Euro
Sonntag, 06., 20. und 27. November 2016, jeweils 14.30 Uhr: Rundgänge im Erinnerungsort der ehemaligen Liberale Synagoge. Mit Historiker und FLS-Vorsitzenden Martin Frenzel. Klinikumsgelände, Zugang Bleichstraße (Höhe
Gagernstraße) oder via Julius-Landsberger-Platz
Eintritt frei.
Montag, 21. November 2016, 19.30 Uhr:
FLS-Zeitzeugengespräch „Zukunft braucht Erinnerung“ anlässlich des 70. Jahrestages des Darmstädter Synagogenbrand-Prozesses von 1946 sowie des Darmstädter Babi Jar-Prozesses von
1968 im Darmstädter Literaturhaus (Kennedy-Haus), Kasinostr. Teilnehmer ist u.a. der Darmstädter Rechtsanwalt
Hansfred Glenz, 1968 Pflichtverteidiger im Darmstädter Babi Jar-Prozess und Augenzeuge der Liberalen Synagoge. In den 1960er Jahren lernte Glenz zudem Karl Heß kennen, den 70 Jahre lang weitgehend vergessenen, deutsch-jüdischen SV
Darmstadt 98-Vorsitzenden, der damals (Mitte der 1960er Jahre) vorübergehend nach DA zurückkehrte.
Eintritt 5 Euro
Montag, 28. November 2016, 19.30 Uhr:
Walther Bensemann. Der Mann der den Fußball nach Deutschland brauchte. Vortrag des Sporthistorikers Bernd H. Beyer. Ort: Schlosskeller, Marktplatz 15 Ein Abend des Fördervereins Liberale Synagoge in Koop. mit dem SV DA 98 im Rahmen der PRO
KARL HESS-Kampagne. Eintritt 5 Euro
Sonntag, 04. Dezember 2016, 14.30 Uhr:
Rundgang Spezial: „Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren Heinrich Blumenthals und Otto Wolfskehls - Vom "Louvre" zum Wolfskehlschen Garten“. Mit Martin Frenzel (Historiker, Buchautor „Eine Zierde unserer Stadt. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Liberalen Synagoge DA“ 2008). Treffpunkt: Johannesplatz, Rondell Nordseite, an der Heinrich Blumenthal-Gedenktafel des
FLS (Ecke Wilhelm-Leuschner-Str.). Eintritt: frei.
Sonntag, 4. Dezember 2016, 15 Uhr, und neu: Montag, 12. Dezember 2016, 20.30 Uhr:
Preisgekrönter Holocaust-Kinofilm „Son of Saul“ (2015)
im Programmkino Rex (Helia-Passage, Grafenstr.) im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus.
Nähere Zeiten und Eintrittspreis siehe: www.kinopolis.de
Preise: siehe www.kinopolis.de
Mittwoch, 14. Dezember 2016, 19.30 Uhr:
„Israel ist an allem Schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“. FLS-Vortrag und Gespräch über den neuen, verkappten Antisemitismus in unserem Land: Vortrags-und Gesprächsabend mit den beiden mehrfach preisgekrönten Filmemachern und Rundfunk-Journalisten Esther Schapira und Georg M. Hafner. Ort: Rüdiger-Breuer-Saal, Jüdische Gemeinde, Wilhem-Glässing-Str., 19.30 Uhr Eintritt 5 Euro
Die vom Förderverein Liberale Synagoge federführend koordinierten und organisierten 5. Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus 2016 vom 01. 11. 2016 bis 14. Dezember 2016 werden auch diesmal durchs Bundesprogramm "Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Auch in 2016 beteiligt sich der Förderverein Liberale Synagoge zudem an den bundesweiten Wochen gegen Antisemitismus, deren Vernetzung die Berliner Amadeu Antonio-Stiftung koordiniere.
Mehr Infos per E-Mail: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de - Außerdem unter: www.liberale-synagoge-darmstadt.de.
31. Oktober 2016