Rabbi Daniel Alter (Berlin) zu Gast beim FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE
Termin: Donnerstag, 11.Dezember 2014,
um 19.30 Uhr
im Ev. Gemeindezentrum der Stadtkirche, Stadtkirchplatz 1 ("Piazza"), Eintritt: 5 Euro
Eine Veranstaltung des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Daniel Neumann, Direktor der Jüdischen Gemeinden in Hessen (Sitz in Frankfurt/Main) und Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Darmstadt
Foto: Markus Landzettel
Neue Synagoge Darmstadt von 1988 / Foto: Ellen Eckhardt (FLS)
War berüchtigter NS-Kreisleiter in Darmstadt: Karl Schilling.
Termin: Donnerstag, 4. Dezember 2014
um 19.30 Uhr
im Gemeindezentrum Ev. Stadtkirche, Stadtkirchplatz 1 ("Piazza"), Eintritt: 5 Euro
Veranstalter: FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Referiert über den Darmstädter Nazi-Kreisleiter von 1937 - 1945 und Weggefährten Werner Bests, Dr.Karl Schilling, der nach 1945 bis zu seinem Tod in Niedersachsen untertauchte, sich per
Persilschein reinwusch und im Norden unbehelligt bis zu seinem Tod als harmloser LANDARZT praktizierte...: Pfarrer i.R. Joachim Schmidt, Autor eines Buchs über das Darmstädter Paulusviertel und
Journalist.
Nach dem großen Erfolg beim allerersten FLS-Konzert mit dem Duo Daniel KEMPIN (Frankfurt) und Dimitry Reznik (Antwerpen) im Juni 2011, vor drei Jahren, sind Sie jetzt wieder zu Gast in Darmstadt - beim FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE und dem AStA der TU Darmstadt:
Daniel Kempin, begleitet von Dimitry Reznik auf der Geige, beschreibt die Besonderheiten des jüdischen Lebens und Alltags. Im ersten Teil werden sowohl kulturelle Besonderheiten als auch historische Stationen thematisiert. Innerjüdische Gruppierungen als Reaktion auf diese Bedingungen werden mit zum Teil ausgelassenen, selbstironischen Liedern dargestellt. Im zweiten Teil wird u.a. am Beispiel des berühmten Dichters und Komponisten Mordechai Gebirtig (1877-1942) ein Auszug aus dessen musikalischem Ghetto-Tagebuch vorgestellt. Aber auch hier – wie der Titel des Programmes und des trotzigen Liedes aus dem Wilnaer Ghetto andeuten – wird der ungeheure (Über-) Lebenswillen und eine fast unverständliche Hoffnung zum Ausdruck gebracht.
Dieses Programm ist dem bedeutenden Dichter und Komponisten innerhalb der osteuropäisch-jüdischen Liedkultur, Mordechai Gebirtig (1877-1942) gewidmet. Es entstand auf Grund einer Einladung des Holocaust Memorial Museums in Washington. In der ersten Hälfte wird durch eine imaginäre Biographie jüdisches Leben durch zum Teil ausgelassene, liebevoll-ironische Lieder aus der Zeit vor dem 1. September 1939 lebendig. Im zweiten Teil werden die Lieder vorgestellt, die er zwischen dem deutschen Einmarsch in Polen bis zu seiner Ermordung im Juni 1942 verfasst hat – ein erschütterndes Dokument.
Mordechaj Gebirtig (eigentlich Mordche Bertig; geboren am 4. April 1877 in Krakau; gestorben am 4. Juni 1942 im Ghetto Krakau) war ein jüdisch-polnischer Poet und Komponist.
Treffpunkt: Eingang Gedenkstätte Klinikumsgelände, Zugang via Bleichstr. (Höhe Gagernstr.) oder via Julius-Landsberger-Platz
Termin: Sonntag, 23. November 2014, um 19.30 Uhr
2std.
Eintritt frei! Veranstalter: FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE
Termin: Donnerstag, 20. November 2014, um 19.30 Uhr
Justus-Liebig-Haus, Gr. Saal, Justus-Liebig-Haus, Gr. Bachgasse 2 / Ludwig-Metzger-Platz
Eintritt: 5 Euro
Ein Abend des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Heinrich Blumenthal (Bildmitte): Planer des Darmstädter Nordwestens und des Blumenthalviertels, des heutigen Johannesviertels / Foto: Aus: Frenzel, Zierde unserer Stadt 2008.
Rabbi Bruno Italiener: Feldrabbiner im 1.Weltkrieg und mutiger Kämpfer gegen den Antisemitismus in der Weimarer Republik; prägte als Rabbiner der Liberalen Synagoge eine Darmstädter Ära.
Foto: Stadtarchiv Darmstadt
Eduard Wolfskehl, Erbauer der technischen Anlagen des Darmstädter Hauptbahnhofs, stirbt im KZ Frankfurt-Heddernheim an den Folgen der erlittenen Misshandlungen durch die Nazis 1943.
Spricht in seiner seit 2012 laufenden Vortragsreihe "VERGESSENE DARMSTÄDTER JUDEN" als Spurensucher über Heinrich Blumenthal, Otto und Eduard Wolfskehl, den charismatischen Rabbi Bruno Italiener,
der in Darmstadt in der Weimarer Republik eine Ära prägte und Feldrabbiner im 1.Weltkrieg war, über die Julius-Golstein-Tochter Elsbeth Juda und Herz Hähnle Hachenburger: Der Darmstädter
Historiker, Buchautor ("Zierde unserer Stadt: Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Liberalen Synagoge Darmstadt"), Gründer und Vorsitzender des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Martin Frenzel. Foto: Marc Mandel (FLS)
Kommt zur Antisemitismus 2.0-Podiumsdiskussion von FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE und AStA der TUD: Dr. Jürgen Gideon Richter (Geschäftsführer der AWO in Frankfurt am Main, Vorstand der Jüdischen
Gemeinde Wiesbaden, Vorsitzender des Landesausschusses des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen)
Dr. Matthias Küntzel, Jahrgang 1955, ist Politikwissenschaftler und Publizist und externer Mitarbeiter des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) an der Hebrew-University in Jerusalem.
2011 ehrte die amerikanische Anti-Defamation League (ADL) sein Engagement gegen den Antisemitismus mit dem Paul Ehrlich – Günther Schwerin Menschenrechtspreis. 2012 wurde er als erster europäischer Experte Mitglied im „Advisory Board“ der amerikanischen Organisation „United Against Nuclear Iran“ (UANI).
Seine Texte über die Themenbereiche Islamismus, Antisemitismus, Holocaust-Leugnung und Iran wurden in über 10 Sprachen übersetzt. Die englische Version seines Buches „Djihad und Judenhass“ wurde mit dem „Grand Prize“ des London Book Festival 2007 und der “Golden Medal” 2008 des amerikanischen Independent Publisher Book Awards ausgezeichnet und wird derzeit ins Arabische übersetzt.
Zuletzt erschien von ihm die Bücher „Die Deutschen und der Iran. Geschichte und Gegenwart einer verhängnisvollen
Freundschaft“ (Berlin 2009, 2012 erschien die persische, 2014 die US-amerikanische Ausgabe) sowie “Deutschland, Iran und die Bombe. Eine Entgegnung – auch auf Günter Grass”, Berlin 2012.
Kommt nach Darmstadt: Der ehem. Stadtschulsprecher Max Moses BONIFER aus Offenbach, der von Mitschülern antisemitisch angefeindet wurde. Sein Fall machte bundesweit Schlagzeilen
in den Medien.
Sonntag, 9. November 2014, 14.30 Uhr (Dauer: 2std.)
Treffpunkt: Eingang Gedenkstätte vor dem Eingang, Zugang via Bleichstr. (Höhe Gagernstr.), oder via Julius-Landsberger-Platz, Klinikumsgelände - EINTRITT FREI
Zum 76. Jahrestag der Darmstädter Novemberpogrome von 1938
Veranstalter: FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Termin: Samstag, 8. November 2014, um 14.30 Uhr, Treffpunkt: Eingang Gedenkstätte Liberale Synagoge, Zugang Bleichstr. (Höhe Gagernstr.) oder via Julius-Landsberger-Platz -
EINTRITT FREI (Dauer ca. 2 Std.)
Aus Anlass des 76. Jahrestags der Darmstädter Novemberpogrome von 1938
Veranstalter: FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Länge 123 Minuten.
Ab Do., 6. November, täglich im programmkino rex, Wilheminenstraße/Grafenstraße (Helia-Passage)
Genaue Termine finden sich auf www.kinopolis.de/rx.
Eintrittspreis: Mo. und Mi. ca. 7,50€, Kinodienstag ca. 6,50€, Do. bis So. ca. 8,50€.
Inhalt: IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS erzählt die Geschichte eines jungen Staatsanwalts, der sich Ende der 1950er Jahre auf eine bedingungslose Suche nach der Wahrheit begibt. Gegen alle Widerstände gerät er dabei nicht nur an die eigenen Grenzen, sondern auch an die eines Systems, das das Schweigen einfacher macht als das Erinnern.
Sonntag, 09. November 2014, um 20:00 Uhr folgt ein Rexfilm-Gespräch mit Regisseur Giulio Ricciarelli
im programmkino rex.
IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS DES SCHWEIGENS ist Giulio
Ricciarellis Kinospielfilmdebüt als Regisseur und Drehbuchautor.
Im Anschluss an die Vorführung wird er dem Publikum für Fragen zur Verfügung stehen.
Veranstalter: RexKino (Kinopolis, Helia-Passage), Wilheminenstraße/Grafenstraße
Termin: Freitag, 7. November 2014, 12.00 Uhr, Wolfskehlscher Garten, Karlstr.
Redner:
Oberbürgermeister Jochen Partsch
Martin Frenzel (Gründer und Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge)
Vertreter der Jüdischen Gemeinde
Musikalische Begleitung: Irith Gabriely
Der Förderverein Liberale Synagoge widmet diesem großen, bedeutenden Darmstädter eine Gedenktafel: OTTO WOLFSKEHL (1841 - 1907). Ohne ihn sähe das heutige Darmstadt anders aus. Der Förderverein Liberale Synagoge hat seit November 2013 monatelang Spenden gesammelt, um eine offizielle GEDENKTAFEL: ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERUNG: OTTO WOLFSKEHL UND DIE FAMILIE WOLFSKEHL im Wolfskehlschen Garten in Darmstadt-Bessungen einzuweihen.
Foto: Stadtarchiv Darmstadt. Einweihungstermin ist Freitag, 7. November 2014, nur zwei Tage vor Otto Wolfskehls Geburtstag (09.11.) und zugleich dem 76. Jahrestag der Darmstädter Novemberpogrome
von 1938.
Stand bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg auf dem Bessunger "Galgenberg": Die imposante Patrizier-Villa der Familie Wolfskehl.
Umrahmte die Einweihungszeremonie musikalisch: Irith Gabriely zu Gast beim FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V.
Wolfskehlscher Garten Darmstadt-Bessungen / Foto: Markus Landzettel (FLS)
Otto Wolfskehl (1841 - 1907)
Sorgt am 7. November 2014 für die musikalische Begleitung: Darmstadts Queen of Klezmer, Irith Gabriely.
Otto Wolfskehl-Tochter Margarete Wolfskehl
Klaus Lingelbach - Szene aus dem Lib Syn Film / (c) Loungefilm
Termin: Donnerstag, 30. Oktober 2014, um 19.30 Uhr in der Jüdischen Gemeinde Darmstadt / Neuen Synagoge, Wilhelm Glässing-Str. (Rüdiger Breuer-Saal), Eintritt: 5
Euro
Preisgekrönter Dokumentarfilm der jungen Filmemacher der Gruppe DocView: ERHOBENEN HAUPTES. (Über)Leben im Kibbuz Ma'abarot.
Nach der doppelten Filmpräsentation findet eine kleine Talkrunde mit Zeugen der Wiederentdeckung der Lib Syn-Überreste 2003, Zeitzeugen der Judenverfolgung in Darmstadt sowie den Filmemachern
statt.
Das Lib Syn-Modell Christian Häusslers - Szene aus dem Lib Syn-Film / (c) Loungefilm
Das ewige Licht - Szene aus dem Lib Syn-Film / (c) Loungefilm
Die verbrannte Rhorarolle - Szene aus dem Lib Syn-Film / (c) Loungefilm
Szene aus Liberale Synagoge-Film: Das Rabbi Julius Landsberger-Grab Jüdischer Friedhof Darmstadt / (C) Loungefilm
Termin: Donnerstag, 23. Oktober 2014
um 19.30 Uhr
im Haus der Geschichte/Hessisches Staatsarchiv (Vortragssaal).
Karolinenplatz, Darmstadt-City (gegenüber dem Darmstädter Schloss)
Eintritt: 5 Euro
2014 jährt sich der Beginn des Zweiten Weltkriegs und von Hitlers Angriffskrieg auf halb Europa zum 75. Mal: Am 1. September 1939 begann dies mit dem deutschen Überfall auf Polen. Anders als in der offiziellen Geschichtsdeutung behauptet, wurde dieser Krieg von Beginn als Vernichtungskrieg geführt. Dabei spielte der Darmstädter SS-Scherge Werner Best (1903-1989) als Lenker der sog. "Einsatzgruppen" 1939 eine Schlüsselrolle.
Kurz vor dem deutschen Überfall auf Polen, im Sommer 1939, wurde die Aufstellung der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei unter der Ägide von Reinhard Heydrichs Stellvertreter, des Darmstädters Werner Best, in der Berliner Polizeizentrale vorbereitet. Dabei wurde den Kommandeuren der Einsatzgruppe und -kommandos ein mündlicher Auftrag zum Massenmord an den polnischen Eliten erteilt. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht führten die Einsatzgruppen diesen Auftrag mit stetig steigenden Opferzahlen unbeirrt durch. Bis zum Ende der Militärverwaltung (1.9.–25.10.1939) wurden Zehntausende Angehörige der polnischen gebildeten Schichten und Hunderte Juden von den Einsatzgruppen in Polen liquidiert.
Die Einsatzgruppen operierten dabei nicht alleine. Trotz späterer Proteste an höherer Ebene konnten sie vor Ort oftmals auf die Unterstützung und Mitarbeit der Wehrmacht rechnen. Schützenhilfe aus dem zivilen Sektor erhielten sie von den „Chefs der Zivilverwaltung“ – scheinbar unbedeutenden Beamten, die in Polen jedoch mit einer großen Machtfülle ausgestattet waren und über Tod und Leben der einheimischen Bevölkerung bestimmen konnten.
Der Vortrag beleuchtet die historischen Hintergründe, die Abläufe vor Ort und die mentale Disposition der Täter. Zur Veranschaulichung werden Einblicke in vier einschlägige Quellengattungen gewährt: die Akten eines Disziplinarverfahrens des Reichssicherheitshauptamtes gegen den Führer eines Einsatzkommandos aus dem Dezember 1939; außerdem ein Fotoalbum, ein Kriegstagebuch und ausgewählte Berichte der 1939 in Polen eingesetzten Polizisten.
Nach dem Vortrag findet eine Talkrunde statt: "Der unbekannte deutsche Bombenkrieg gegen Polen 1939: Vom polnischen Guernica Wilun bis Warschau"
Mit: Dr. Jochen Böhler (Universität Jena), Prof. Dr. Dieter Bingen (Direktor des Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt).
Moderation: Martin Frenzel
Eine gemeinsame Veranstaltung des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V. und des Deutschen Polen-Instituts
Wurde von der deutschen Luftwaffe in Schutt und Asche gebombt, darunter viele Brandbomben: Die polnische Hauptstadt Warschau 1939.
Wieluń – polnisches Guernica 1939
Am frühen Morgen des 1. September 1939 wurde Wieluń durch deutsche Sturzkampfbomber angegriffen und bombardiert. Es handelte sich anscheinend um die erste Kriegshandlung des Zweiten Weltkrieges Der Bomben-Angriff begann laut Zeitzeugen gegen 4:37 Uhr, laut deutscher Einsatzmeldung eine Stunde später. Die erste Angriffswelle machte das Krankenhaus der Stadt dem Erdboden gleich. Die Einwohner wurden aus Bordwaffen gezielt beschossen. Bei insgesamt drei Bombenangriffen im Lauf des Tages starben bis zu 1.200 der damals etwa 16.000 Einwohner. Die Gebäude der Stadt wurden zu 70 Prozent und der Ortskern durch Brände zu 90 Prozent zerstört.
Erstmals in der Jüdischen Gemeinde: Der Förderverein Liberale Synagoge mit seinem doppelten Filmabend am 30.Oktober (im Rüdiger Breuer-Saal, Wilhelm-Glässing-Str.) / Foto: Ellen Eckhardt
(Förderverein Liberale Synagoge)
Termin: Sonntag, 19. Oktober 2014
um 14.30 Uhr / ca. 90 Minuten
Eintritt: frei - Spenden fürs Benefizprojekt "Darmstadt braucht eine Otto Wolfskehl-Gedenktafel 2014" erbeten!
Treffpunkt: Am Eingang der Gedenkstätte Erinnerungsort Liberale Synagoge
Zugang: Via Bleichstr. (Höhe Gagernstr./von der Rheinstr. kommend oder via Julius-Landsberger-Platz, Klinikumsgelände)
Eine Rundführung des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE
Szene aus dem von Kritik und Publikum hoch gelobten Dokumentarfilm des Darmstädter Dokumentarfilmers Florian Steinwandter-Dierks: "Wenn Steine aus der Mauer schreien" (2013) / Foto: (c)
Loungefilm
Termin: Dienstag, 14. Oktober 2014, 19.30 Uhr, im Haus der Geschichte (Hessisches Staatsarchiv), Karolinenplatz, Darmstadt, Vortragssaal, um 19.30 Uhr. Eintritt: 5 Euro.
Impulsreferat über KARL PLAGGE: Dr. Beate Kosmala (Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin)
Ein Gespräch mit SIMON MALKES (Paris)
Darmstädter "Schindler" Karl Plagge (1897 - 1957): Rettete als Wehrmachtsoffizier während des deutschen Vernichtungskriegs im Baltikum mindestens 240 Menschen jüdischen Glaubens das Leben, im
Ghetto Wilna (heute Vilnius, Hauptstadt Litauens). Erst posthum widerfuhr ihm seit 2004/05 die Ehre, die ihm gebührt.
Der Gerechte aus der Wehrmacht
Das Überleben der Familie Malkes in Wilna und die Suche nach Karl Plagge
Foto links: (c) FLS Martin Frenzel.
1927 in Wilna geboren, wurde der Holocaust-Überlebende, heute in Paris im Exil lebende Simon Malkes im Alter von 14 Jahren mit seinen Eltern in das Wilnaer Ghetto gesperrt. Für die meisten Ghettoinsassen endete das Leben in der nahegelegenen Massenerschießungsstätte Ponar. Dank des Darmstädter Wehrmachtsmajors Karl Plagge (Schüler des LGG und Student der Technischen Hochschule Darmstadt), der mehreren hundert Juden das Leben rettete, überlebte die Familie den Holocaust. Gemeinsam mit anderen Geretteten machte sich Simon Malkes dafür stark, Karl Plagge 2005 die Ehre eines „Gerechten unter den Völkern“ in Yad Vashem zu erweisen.
Karl Plagge wird 1941 nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion ins litauische Wilna versetzt, um dort einen Heereskraftfahrpark (HKP) aufzubauen und zu leiten. Als er Zeuge von Massenerschießungen wird, will er die Verbrechen an Juden nicht tatenlos hinnehmen. Vor der Räumung des Ghettos im Herbst 1943 kann Plagge bei der SS die Einrichtung eines separaten Lagers für seine Zwangsarbeiter durchsetzen. Er schützt die über 1000 Insassen, darunter den 15-jährigen Simon Malkes und dessen Vater, so gut er kann. Vor der Räumung des Lagers warnt Plagge die beiden; sie können sich verstecken und überleben.
Am 10. Februar 2006 wurde die Frankenstein-Kaserne in Major-Karl-Plagge-Kaserne umbenannt. Im Ludwig-Georg-Gymnasium gibt es - auf Initiative von Prof. Wolfgang Martin (Darmstadtia e.V.) und mit maßgeblicher Unterstützung des damaligen Oberbürgermeisters Peter Benz (heute Vorstands- und Gründungsmitglied des Fördervereins Liberale Synagoge) eine Karl Plagge-Porträtbüste (geschaffen durch den Bildhauer Gerhard Roese).
Jetzt auch auf deutsch erschienen: Simon Malkes-Erinnerungen an seine Rettung durch den Darmstädter Wehrmachtsoffizier Karl Plagge
Cover: Metropol Verlag, Berlin
Simon Malkes-Originalerinnerungen: Erschienen auf Französisch. Jetzt gibt es das Buch im Berliner Metropol Verlag auch auf Deutsch.
Wolfram Wettes Buch über Empörte, Retter und Helfer aus Wehrmacht, Polizei und SS: Der Darmstädter Retter in Uniform auf dem Cover (c) S. Fischer Verlag, Frankfurt/M.
Brachte den Durchbruch bei der Plagge-Suche: Das gleichnamige Buch des US-Amerikaners Michael Good, Sohn aus einer Familie von Plagge-Geretteten.
Historikerin Dr. Beate Kosmala von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin forscht vor allem über die Biografien von Menschen, die Verfolgten in der NS-Zeit geholfen und diese
gerettet haben.
Termin: Donnerstag 9. Oktober 2014
um 19.30 Uhr
im Justus-Liebig-Haus, Gr. Bachgasse 2, Darmstadt, Eintritt: 5 Euro.
Martin Cüppers, geb. 1966, ist Wissenschaftlicher Leiter der bundesweit renommierten Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart.
Sorgte bei Erscheinen für Furore in der Forschung: Das in der Darmstädter Wissenschaftlichen Buchgesellschaft erschienene Werk "Halbmond und Hakenkreuz" der Autoren Klaus-Michael Mallmann und
Martin Cüppers.
Mit der Landung des Deutschen Afrikakorps im Februar 1941 in Libyen begann die Phase aktiver deutscher Intervention im arabischen Raum. Damit waren weit reichende strategische Planungen zur Eroberung des gesamten Nahen und Mittleren Ostens verbunden. Auch für Palästina war der Massenmord an den dortigen Juden geplant – unter tatkräftiger Mithilfe von arabischen Kollaborateuren vor Ort. Die Aufgabe schien einfach, immerhin hatte sich der Großmufti von Jerusalem, ein Verwandter Arafats, in Berlin mit Hitler getroffen. Das erforderliche deutsche Personal wartete nur auf den Marschbefehl – der allerdings durch Rommels verlorene Schlacht vor El Alamein letztlich nie erteilt wurde.
Pressestimmen zum Buch "Halbmond und Hakenkreuz" (Wissenschaftl. Buchgesellschaft/WBG Darmstadt):
»Mit diesem Buch liegt ein quellengesättigtes, in mancherlei Hinsicht provokatives Grundlagenwerk zur arabisch-nationalsozialistischen Kollaboration vor.« Die Zeit
»Mallmann und ... Cüppers haben sich als erste an eine Gesamtdarstellung gewagt, die ebenso material- wie aufschlussreich ist.« SZ
»Die Autoren haben auf überzeugende Weise ein Forschungslücke geschlossen und die erste umfassende Darstellung dieser antisemitischen Koalition von Halbmond und Hakenkreuz geschrieben.«
Westdeutsche Zeitung
»Grundlegendes Verdienst des neuen Buches jedoch ist der Hinweis auf ein Thema, das lange Zeit in der Geschichtsschreibung eher stiefmütterlich behandelt wurde. Mallmann und Cüppers haben eine
spannend und anschaulich geschriebene Untersuchung der Beziehungen von Halbmond und Hakenkreuz vorgelegt.« NZZ
Mufti Husseini mit Freund Himmler
Husseini mit Idol Hitler
Termin: Sonntag, 21. September 2014
um 14.30 Uhr / ca. 90 Minuten
Eintritt: frei - Spenden fürs Benefizprojekt "Darmstadt braucht eine Otto Wolfskehl-Gedenktafel 2014" erbeten!
Treffpunkt: Am Eingang der Gedenkstätte Erinnerungsort Liberale Synagoge
Zugang: Via Bleichstr. (Höhe Gagernstr./von der Rheinstr. kommend oder via Julius-Landsberger-Platz, Klinikumsgelände)
Eine Rundführung des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE