1770-1780
Blütezeit der deutsch-jüdischen Aufklärungsbewegung, der sog. Haskala. Namhaftester Vertreter: Der deutsch-jüdische Philosoph Moses Mendelssohn, Lessings Vorbild für „Nathan den Weisen“.
Aus der Haskala heraus entsteht das liberale Reform-Judentum („Drei-Tage-Judentum“) mit namhaften Protagonisten wie dem bedeutenden Reform-Rabbiner Abraham Geiger (1810-1874).
1863
Kommt es zur endgültigen Spaltung der jüdischen Gemeinde Darmstadt: Die „Israelitische Religionsgesellschaft“ vertritt von da an die orthodoxe (Minderheits-) Strömung mit einer eigenen Synagoge, die liberale (Mehrheits-)Gemeinde firmiert unter dem Namen „Israelitische Religionsgemeinde“. Generell lässt sich sagen: Das orthodoxe, streng gläubige Judentum findet sich eher auf dem Land, das liberale Judentum hat seine Hochburgen – so auch in Darmstadt – eher in der Stadt.
1859
Der weltoffene und als gemäßigt-liberal geltende Rabbiner Dr. Julius Landsberger, in der Zeit des Kaiserreichs ein deutschlandweit angesehener Orientalist und Publizist, wird im April 1859 zum
Landesrabbiner der Jüdischen Gemeinde Starkenburg berufen.
1875/76
Nach schwierigen Grundstücksverhandlungen mit der Stadt (vgl. Frenzel 2008) erfolgt der im wesentlichen eigenfinanzierte Bau des neuen Gotteshauses der liberalen Darmstädter Gemeinde in der
Friedrichstraße. Motoren des aufwendigen Projekts sind der Stadtplaner und Gemeindevorsteher Heinrich Blumenthal, Rabbiner Dr. Julius Landsberger und der Politiker, Bauvereins-Mitbegründer, Mäzen
und Förderer des Darmstädter Jugendstils Otto Wolfskehl. Architekt ist Eduard Köhler, der Stadtbaumeister. Er überträgt indes die Arbeit an seinen Assistenten Stephan Braden.
1875/76
Nach schwierigen Grundstücksverhandlungen mit der Stadt (vgl. Frenzel 2008) erfolgt der im wesentlichen eigenfinanzierte Bau des neuen Gotteshauses der liberalen Darmstädter Gemeinde in der
Friedrichstraße. Motoren des aufwendigen Projekts sind der Stadtplaner und Gemeindevorsteher Heinrich Blumenthal, Rabbiner Dr. Julius Landsberger und der Politiker, Bauvereins-Mitbegründer, Mäzen
und Förderer des Darmstädter Jugendstils Otto Wolfskehl. Architekt ist Eduard Köhler, der Stadtbaumeister. Er überträgt indes die Arbeit an seinen Assistenten Stephan Braden.
23.02.1876
Einweihung der Liberalen Synagoge Darmstadt – unter Mitwirkung von Viel Darmstädter und Großherzogs-Prominenz.
26.02.1876
Festball zur Einweihung der Liberalen Synagoge Friedrichstraße in der Gutt Stubb von Darmstadt, dem legendären Hotel Traube am Luisenplatz: Zur feierlichen Einweihung tanzt die ganze Stadt (vgl. Frenzel 2008).
1888
Ende der fast 30jährigen Rabbiner-Ära Julius Landsbergers in Darmstadt
1894-1904
Die in Darmstadt gedruckte antisemitische Zeitung „Hessische Reform“ fordert ultimativ „die Aufhebung der Juden-Emanzipation“
1898
23,5 % der Darmstädter Bürger stimmen bei der Reichstagswahl für einen antisemitischen Abgeordneten
1901
Heinrich Blumenthal, Gemeindevorsteher der Liberalen Jüdischen Gemeinde, Stadtplaner („Blumenthalviertel“, Louvre, heutiges Johannesviertel) und Maschinenbaufabrikant stirbt – und wird in
zahlreichen Nachrufen mit den höchsten Ehren bedacht.
1904/05
Bau der gegenüberliegenden neuen orthodoxen Synagoge, in der Bleichstraße, der sog. Wickopschen Jugendstilsynagoge (Baumeister: Georg Wickop)
1906
Einweihung der Wickopschen Jugendstilsynagoge Bleichstr.
Einweihung des Hessischen Landesmuseums (Architekt: Alfred Messel)
1907
Der Bankier und Landtagsabgeordnete Otto Wolfskehl, Bauvereins-Mitbegründer, einer der Motoren des Bau-Projekts Liberale Synagoge und Förderer des Darmstädter Jugendstils stirbt. Das Darmstädter Tagblatt nennt ihn „einen der besten Bürger Darmstadts“ (vgl. Frenzel 20008). Heute erinnert noch der Wolfskehlsche Garten an Otto Wolfskehl.
Bruno Italiener wird erstmals zum Rabbiner der Liberalen Synagoge berufen; 1914-1918 ist der charismatische Redner und engagierte Kämpfer gegen Antisemitismus Feldrabbiner im Ersten
Weltkrieg.
1913
leben in Darmstadt etwa 2.000 deutsche Juden.
1915
Einweihung der Synagoge im damals noch eigenständigen Eberstadt (1937 wurde der Ort von den Nazis als Darmstädter Stadtteil zwangseingemeindet). Der Sakralbau wurde in der Darmstädter Pogromnacht
von 1938 restlos zerstört.
1918
nimmt Dr. Bruno Italiener seine Tätigkeit als oberster Rabbiner der Liberalen Gemeinde wieder auf (bis Ende 1927)
1922
Auf dem Jüdischen Friedhof wird der Gedenkstein zu Ehren der 34 Darmstädter jüdischen Glaubens aufgestellt, die im 1. Weltkrieg fielen.
1925
Die Orthodoxe (Minderheits-)Gemeinde zählt rund 110 Familien in Darmstadt.
1929
NSDAP zieht mit 5 Abgeordneten in die Darmstädter Stadtverordnetenversammlung ein.
1931
Bei der Landtagswahl landet die NSDAP in Darmstadt bei 45 % der Wählerstimmen.
1933
50% der Darmstädterinnen und Darmstädter geben am 6. März bei der Reichstagswahl ihre Stimme der NSDAP.
1933
Machtergreifung der NSDAP in Hessen und insbesondere in der braunen Hochburg Darmstadt; Werner Best (1903-1989; „Boxheimer Dokumente“) wird erster NS-Polizeichef von Hessen, richtet das KZ Osthofen ein und baut den staats-terroristischen Apparat auf, wird später Stellvertreter Heydrichs beim SD und eine der Schlüsselfiguren beim Holocaust in Polen und Frankreich.
Jetzt leben 3.000 Juden in Darmstadt
1938
Durch die systematische Judenverfolgung und -entrechtung sowie Beraubung von Staats wegen und die Heimatvertreibung deutscher Juden durch die Nazis sinkt die Zahl der in Darmstadt lebenden Juden auf etwa 700 Menschen (August 1938).
In der Reichspogromnacht („Reichskristallnacht“) am 10. November 1938 werden beide Darmstädter Synagogen von den Nazis (SA-Trupps und Bürgermob) geschändet, ausgeplündert, in Brand gesetzt und zerstört. Im Fall der Liberalen Synagoge Friedrichstraße gibt es keine Fotos von dieser ersten Darmstädter Brandnacht, wohl aber von der brennenden, sich neben dem Verlagshaus des Darmstädter Tagblatts befindende Orthodoxe Synagoge.
Alle 30 Thora-Rollen der Liberalen Synagoge fallen dem Staatsterror des Nazi-Gewaltregimes zum Opfer.
Die Nazis stellen nach ihren Verbrechen den Jüdischen Gemeinde die Kosten für die Beseitigung der Trümmer zynischer Weise in Rechnung.
WERNER BEST AUS DARMSTADT -
SS-Täter und-ideologe aus Darmstadt: Der 1903 in Darmstadt geborene Jurist Werner Best war Stellvertreter Heydrichs, der "dritte Mann" im SS-Staat hinter Himmler und Heydrich; Hessens erster Polizeichef nach der Machtergreifung der NSDAP in Hessen, Schöpfer des KZs Osthofens bei Worms, Verfasser des Putschplans der "Boxheimer Dokumente" (aufgedeckt von Wilhelm Leuschner und Carlo Mierendorff), während der Weimarer Republik Fraktionschef der NSDAP im Hessischen Landtag in Darmstadt (am Luisenplatz), Gestapo-Gründer, Drahtzieher der Morde an der SA-Führung 1934 (von den Nazis als "Röhm-Putsch" verklärt), Lenker der Einsatzgruppen in Polen und Frankreich, verantwortlich für die Massenmorde in Polen und die Deportationen in Frankreich; Verfasser zahlreicher Denkschriften zur Ideologie des SS-Staats; Besatzungschef in Dänemark; nach dem 2.Weltkrieg auf Druck der Adenauer-Regierung von Dänemark amnestiert (wo er wegen seiner Verbrechen in Dänemark zum Tode verurteilt werden sollte); nach 1945 Gründungsmitglied der FDP in NRW, setzt sich in der Nachkriegs-Bundesrepublik für die Generalamnestie gegenüber Nazi-Kriegsverbrechern ein, baut ein weit verzweigtes Netzwerk der SS-Veteranen in der Bundesrepublik und tritt als Kronzeuge in zahlreichen Prozessen zugunsten "alter Kameraden" auf; ist einer der führenden Apologeten (Rechtfertiger) und Umdeuter der NS-Diktatur in einen "Rechtsstaat" nach 1945, stirbt 1989, ohne je für seine NS-Verbrechen strafrechtlich belangt und verurteilt worden zu sein.
1942-1943
Beginn der Deportationen: Darmstadt spielt als Hauptstadt des „Volksstats Hessen“ eine Schlüsselrolle bei den Deportationen in die Vernichtungslager des Ostens. Über 3.000 Menschen –jüdische Frauen, Männer und Kinder sowie Sinti-Familien – werden in die KZs
Verschleppt, vorher in der Justus-Liebig-Schule, zusammengepfercht, beraubt und als bloße Nummer erfasst. In diese menschenverachtenden Aktionen des
NS-Regimes sind zahlreiche Behörden eingebunden, die Gestapo, das Finanzamt, die Stadtverwaltung und nicht zuletzt die Reichsbahn.
Das Denkzeichen Güterbahnhof Bismarckstr./Ecke Kirschenallee erinnert heute mit einem eindrucksvollen Glaskubus an die Darmstädter Opfer des Holocausts, des europäischen Völkermords an den Juden.
1945-2003
Fast 60 Jahre lang gerät die Liberale Synagoge Darmstadt weitgehend in Vergessenheit.
1947-1948
Die Jüdische Fachberufsschule „Masada“ am Steubenplatz existiert 10 Monate und bildet DP’s (Displaced Persons, Holocaust-Überlebende) für Palästina aus.
1967
Errichtung der Menora von Helmut Lortz in Erinnerung an die „Große Synagoge“, wie man die Liberale Synagoge damals nannte; freilich steht die Menora (heute vorm Treppenaufgang zur Gedenkstätte) drei Jahrzehnte lang nahe an der Bleichstraße – also nicht dort, wo sich das Gotteshaus tatsächlich befand.
Das Lortz-Menetekel ist lange Zeit der einzige Hinweis auf die Liberale Synagoge Darmstadt.
1967 lebten 70 Juden in Darmstadt, 30 im Landkreis.
1988
Einweihung der Neuen Synagoge in der Wilhelm-Glässing-Straße, in der sich während der Nazi-Zeit auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Sitz der Gestapo befand; Architekt ist der renommierte
Vertreter seiner Zunft, Alfred Jacoby, die eindrucksvollen Glasfenster kreiert der britischen Glaskünstler Brian Clarke. Die neue Synagoge findet weltweit in den Medien ein Echo, war einer der
ersten modernen Nachkriegs-Synagogen.
Der SPD-Stadtverordnete Rüdiger Breuer hat dieses Projekt durch sein starkes Engagement ermöglicht.
1988 zählt die Neue Jüdische Gemeinde in Darmstadt 116 Mitglieder
2003
Anfang Oktober taucht ein Teil der Fragmente des Jüdischen Gotteshauses wieder auf, im Zuge von Bauarbeiten auf dem Klinikumsgelände.
OB Peter Benz verhängt einen sofortigen Baustopp und setzt gegen z.T. massive Widerstände die Schaffung einer städtischen Gedenkstätte im Innern des künftigen Krankenhauses für Innere Medizin durch
2003 - 2005
Er beruft noch im gleichen Jahr einen Runden Tisch ein, mit Vertretern der Stadt (als OB-Beauftragter: Martin Frenzel, für den Denkmalschutz: Nikolaus Heiss), des Klinikums (der damalige Verwaltungsdirektor Rainer Greunke und die ltd. Ärzte), der Architekten mit Prof. Jörg Friedrich an der Spitze sowie der Jüdischen Gemeinde (Moritz Neumann, Johanna Fränkel), der das Konzept der künftigen Gedenkstätte erarbeitet.
2005-2009:
Auf Vorschlag und nach einer Idee Martin Frenzels engagiert sich Gabriella Deppert (1935-2016) für die von Martin Frenzel konzipierte Kampagne "Darmstadt braucht braucht einen Erinnerungsort Liberale Synagoge Darmstadt". Als Bannerträgerin der Kampagne organisiert sie Veranstaltungen, ein Klezmer-Benefizkonzert im Staatstheater mit Unterstützung des damaligen Intendanten John Dew, um Druck auf die Darmstädter Kommunalpolitik auszuüben. Ziel: Dass die Gedenkstätte Liberale Synagoge nach sechsjähriger Hängepartie endlich eröffnet wird.
2007-2009
Die beiden Installationskünstler Ritula Fränkel und Nicolas Morris schaffen im Auftrag der Stadtund eng angelehnt an das detaillierte Gesamtkonzept des Runden Tisches ein multimediales „Depot der Erinnerungen“; die Mainzer Firma Media Machine realisierte gemeinsam mit dem renommierten Architekten zeitgenössischer Kulturbauten Prof. Jörg Friedrich einen Rundgang nach dem Vorbild des altrömischen Mainzer Isis-Tempels (die Idee stammt von Martin Frenzel, der diesen Vorschlag beim Runden Tisch machte, der daraufhin einhellig angenommen wurde). Media Machine zeichnete auch in Mainz für den Isistempel-Rundgang mit multimedialer Ausstattung verantwortlich.
2005-2006
In mühevoller Detailarbeit schafft der Darmstädter Designer Christian Häussler ein Modell der Liberalen Synagoge im Liliputformat. Es ist heute in der Jüdischen Gemeinde zu sehen. Häussler sagt, er wolle damit „einen Beitrag zur Rekonstruktion der Geschichte leisten“.
2008
Das Buch „Eine Zierde unserer Stadt“. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Liberalen Synagoge Darmstadt von Martin Frenzel erscheint pünktlich zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht im November 2008. Das "Darmstädter Echo" schreibt: "Ein Standardwerk".
Die eigentlich geplante feierliche Einweihung der Gedenkstätte muss dagegen – ob technischer und baulicher Probleme bei den Gesamtklinikumsarbeiten – um ein Jahr verschoben werden; es findet statt dessen eine Art „Preview“ statt, die Stadt lädt etliche jüdische Darmstädter Heimatvertriebene ein, die sich sehr beeindruckt von den Funden zeigen.
2008
Im März besucht der SPD-Bundesvorsitzende Franz Müntefering die Gedenkstätte; Martin Frenzel zeigt ihm die Funde und berichtet über die Geschichte des Gotteshauses und des jüdischen Darmstadt.
9. November 2011
Nach einer Idee von Martin Frenzel und auf Initiative des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt weiht Oberbürgermeister Jochen Partsch (GRÜNE) den Julius-Landsberger-Platz ein - einen Steinwurf entfernt von der Gedenkstätte, zu Ehren des ersten Rabbiners der liberalen Reformgemeinde und weltoffenen Orientalisten. Die Platzeinweihung stößt auf reges Medieninteresse - sogar im "Hamburger Abendblatt" wird über diese ungewöhnliche Platzbenennung berichtet. Zahlreiche Medienvertreter sind präsent, darunter auch der Fernsehsender SAT-1.
21./22. März 2012
Der Förderverein Liberale Synagoge lädt die beiden Darmstädter Geschwister Hanna Skop und Dr. Bernhard Posner zwei Tage nach Darmstadt ein. Die Beiden wurden 1938 aus ihrer Heimat von den Nazis gewaltsam vertrieben, flohen erst nach Dänemark ins erzwungene Exil, sodann in einer dramatischen Nacht-und Nebel-Aktion im kleinen Fischerboot 1943 vor Werner Bests Häschern ins rettende Schweden. Skop/Posner leben heute in Kopenhagen und berichteten von ihrer dramatischen "Flucht in den Norden: Im Schatten von Werner Best". Der Darmstädter SS-Scherge Werner Best war, nach seiner Rolle als Stellv. Heydrichs im SD, Gestapo-Gründer, Lenker der Einsatzgruppen in Polen und Frankreich, SS-Ideologe von 1942-45 NS-Besatzungschef im von den Deutschen besetzten Dänemark. Der Darmstädter Filmemacher Christian Gropper produziert im Auftrag des Fördervereins Liberale Synagoge einen Film über das Leben der beiden Darmstädter Geschwister Skop/Posner.
Darmstädter Filmemacher Christian Gropper: Dreht für den FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE einen Film über die Lebensgeschichte Hanna Skops/Bernhard Posners Foto: Gropperfilm
24. Oktober bis 6. Dezember 2012
Der Förderverein Liberale Synagoge startet die "Darmstädter Wochen gegen Antisemitismus". Aufhänger: Der von der Bundesregierung vorgelegte Antisemitismus-Bericht von Anfang 2012, der mit
erschreckenden Zahlen wartet. Demnach sind bis zu 30% der Deutschen bis tief in die Mitte der Gesellschaft hinein antisemitisch eingestellt.
24. Oktober 2012
Prof. Julius H. Schoeps, Direktor des renommierten Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam und Urahn des Philosophs der Haskala, der
deutsch-jüdischen Aufklärung, präsentiert auf der Veranstaltung des Fördervereins Liberale Synagoge die Pläne für ein KARL-WOLFSKEHL-STUDENTENWOHNHEIM für Darmstadt in der Stephanstr.5 im
Verlagsviertel. Das Karl Wolfskehl-Haus soll im WS 2013/14 eröffnet werden und Darmstadts großen Dichter ehren.
Stellte beim Förderverein Liberale Synagoge (FLS) erstmals und exklusiv die Pläne fürs neue Karl Wolfskehl-Studentenwohnheim in Darmstadt vor: Der renommierte Historiker und Direktor der Moses-Mendelsohn-Stiftung, Prof. Dr. Prof. Julius H. Schoeps (Potsdam/Berlin)
4. November 2012
Der Förderverein Liberale Synagoge startet seine Benefizkampagne "Darmstadt braucht eine Julius-Landsberger-Gedenktafel 2013!" mit dem Benefizkonzert Irith Gabriely/Colalaila
Classic im Haus der Geschichte in Darmstadt (Karolinensaal). Ziel: 6.500 Euro sammeln, um am 9. November 2013 die FLS-Idee einer Gedenktafel zu Ehren des ersten, heute vergessenen Rabbiners Dr.
Julius Landsberger einzuweihen.
21. März 2013
Der Förderverein Liberale Synagoge präsentiert die Preview des neuen Film "WENN STEINE AUS DER MAUER SCHREIEN: Die Liberale Synagoge - Zukunft braucht Erinnerung" im Programmkino REX (Grafenstr.) , den der Darmstädter Filmemacher Florian Steinwandter-Dierks in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Liberale Synagoge und in monatelanger Produktion gedreht hat. Martin Frenzel fungierte als "Sherpa", Historischer Fachberater, Text- und Recherche-Redakteur, beschaffte Zeitzeugen und Gesprächspartner.
24. März 2013:
Volles Haus im Bessunger Jagdhofkeller: Der Förderverein Liberale Synagoge veranstaltete die BENEFIZ-LESUNG "DARMSTADT EINE JULIUS-LANDSBERGER-GEDENKTAFEL NOVEMBER 2013", um seine Idee einer Landsberger-Hommage auf dem Julius-Landsberger-Platz weiter zu fördern.
Im Blickpunkt der Lesung gegen Antisemitismus und Fremdenhass: Schauspielerin Iris Stromberger, musikalisch begleitet von der Queen of Klezmer Irith Gabriely und dem Pianisten Peter Przystaniak.
17. April 2013
Der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt erhält für sein "besonderes Engagement" in Sachen Erinnerungskultur den LUDWIG-METZGER-ANERKENNUNGSPREIS 2013, verliehen durch die Sparkasse Darmstadt.
21. April 2013
Die KUNSTHALLE DARMSTADT zeigt (auf Vorschlag des FLS) erstmals die fotografischen Werke von Elsbeth Juda - geboren im Mai 1911 als Tochter Julius Goldsteins in Darmstadt, aufgewachsen im Woogsviertel, 1933 aus Deutschland vertrieben, nach 1945 renommierte englische Meisterfotografin. Zur Vernissage kam Sonntag, 21.April 2013, Elsbeth Juda eigens aus London angereist. Der Förderverein Liberale Synagoge fungierte als Initiator und Co-Veranstalter, unterstützte zudem die Präsentation der Werke ideell und finanziell. Damit wurden Elsbeth Judas Werke erstmals nach deren Vertreibung aus Deutschland vor 80 Jahren (1933) in ihrer Heimatstadt Darmstadt gezeigt.
(Die Ausstellung der KUNSTHALLE DARMSTADT war vom 23.04.13 bis Anfang September 2013 dort zu sehen und trägt den Titel: "BAUHAUS UND NEUES SEHEN: Die Fotografinnen Lucia Moholy, Gertrud Arndt, Elsbeth Juda" - und stieß auf positive Publikums- und Medienresonanz. Presse aus ganz Deutschland berichtete über die Schau.
8. Oktober 2013: 10 Jahre Liberale Synagoge-Fund
Zum 10. Jahrestag der scheinbar wundersamen Wiederkehr eines jüdischen Gotteshauses veranstaltete der Förderverein Liberale Synagoge (FLS) eine Podiumsdiskussion "Die Liberale Synagoge: Der Fund
und die Folgen" mit den Akteuren von damals. Im Darmstädter Justus-Liebig-Haus zogen Bilanz: U.a. der ehemalige Oberbürgermeister Peter Benz, die ehem. Staatsministerin Ruth Wagner, der Ev.
Pfarrer Rüdiger Grundmann, der Hamburger Star-Architekt Prof. Jörg Friedrich, Klinik-Verwaltungsdirektor Rainer Greunke, Ludwig Achenbach (stellv. Stadtverordnetenvorsteher und Mitglied des
FLS-Vorstands), Dieter Wenzel (ehem. Stadtbaurat der Stadt Darmstadt und FLS-Vorstandsmitglied) sowie Daniel Neumann von der Jüdischen Gemeinde Darmstadt. Dazu lief der sehenswerte Dokumentarfilm
"Wenn Steine aus der Mauer schreien - Die Liberale Synagoge: Zukunft braucht Erinnerung" von Florian Steinwandter-Dierks, den der FLS maßgeblich unterstützt hat.
8. November 2013
Am Vortag des 75. Jahrestags der Darmstädter Novemberpogrome von 1938 erfolgte die Enthüllung der beiden vom Förderverein Liberale Synagoge gestifteten und finanzierten
JRabbi-Julius-Landsberger-Gedenktafeln am Julius-Landsberger-Platz, Klinikumsgelände, unweit der Gedenkstätte. Zum enthüllte OB Jochen Partsch einen das im Auftrag des Fördervereins
Liberale Synagoge geschaffene Relief des Darmstädter Bildhauers Gerhard Roese als Hommage an den vergessenen Darmstädter Großherzoglichen Rabbiner der Kaiserreichszeit, Dr. Julius
Landsberger (1819-1890). Dafür sammelte der FLS in zwei Jahren mit seiner Benefizspendenkampagne Darmstadt braucht eine Julius-Landsberger-Gedenktafel 2013!“ über 6.000 Euro –
Spenden aus der Bürgerschaft, von Stiftungen und Kulturförderinstitutionen. Zum anderen die ebenfalls durch den Förderverein Liberale Synagoge gestiftete grüne Aluminium-Glas-Gedenktafel
„Zukunft braucht Erinnerung: Rabbi Dr. Julius Landsberger“. Zahlreiche ehemalige, aus der Heimat vertriebene Darmstädter Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens wohnten dem Ereignis
bei. Irith Gabriely spielte auf Einladung des FLS dazu Musik. Neben Partsch hielten der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel, und Moritz Neumann, Vorsitzender der
Jüdischen Gemeinde Darmstadt die Ansprachen.
09. / 10. November 2013
75. Jahrestag der Darmstädter Novemberpogrome: Der Förderverein Liberale Synagoge organisiert an beiden Tagen zwei Rundgänge in der Gedenkstätte. Titel: Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren eines
NS-Verbrechens". Im Blickpunkt: Die Liberale Synagoge - von der Einweihung 1876 bis zum Darmstädter Novemberpogrom 1938.
9. November 2013:
Gedenkveranstaltung in der Neuen Synagoge zum 75. Jahrestag der Darmstädter Novemberpogrome, als in Darmstadt die jüdischen Gotteshäuser brannten - die Liberale Synagoge, die Orthodoxe Wickopsche Jugendstilsynagoge und die Eberstädter Synagoge.
10. November 2013:
Gedenkveranstaltung zum 25jährigen Jubiläum der Neuen Synagoge Darmstadt in der Wilhelm-Glässing-Straße. Die Neue Synagoge verdankt ihre Entstehung der mutigen Initiative Rüdiger Breuers. Der SPD-Stadtverordnete trotzte manchen Wiiderständen. Eindrucksvolle Rede Michel Friedman ("Nicht alles gut in 2013"). Auch der Erbauer der Neuen Synagoge, der Frankfurter Architekt Prof. Alfred Jacoby, erinnerte an das Ereignis vor 25 Jahren.
12. November 2013
Der Förderverein Liberale Synagoge veranstaltet zum 75. Jahrestag der Darmstädter Novemberpogrome von 1938 ein Zeitzeugenpodium im Justus-Liebig Haus "Als Darmstadts Synagogen brannten". Mit
dabei: U.a. Fritz Deppert, Irmgard Friedrich, Wilhelm Wannemacher, Daniel Neumann. Der Historiker Prof. Christof Dipper hielt ein Impulsreferat über 1938.
20. Februar 2014:
Der Förderverein Liberale Synagoge startet seine neue Benefizspendenkampagne „Darmstadt braucht eine Otto Wolfskehl-Gedenktafel 2014!“.
Otto Wolfskehl (1841-1907) zu Ehren soll künftig eine Gedenktafel im Bessunger Wolfskehlschen Garten an diesen bedeutenden deutsch-jüdischen Darmstädter und seine Familie erinnern.
30. April 2014:
Für jahrelanges, über zehnjähriges ehrenamtliches Engagement in Sachen aktiver Erinnerungsarbeit - Darmstädter Anne-Frank-Tage 2010-Mitorganisator und -mitinitiator, Buchautor "Zierde unserer Stadt: Die Liberale Synagoge", Veranstalter zahlreicher Rundgänge in der Gedenkstätte Lib Syn seit 2008, Mitglied im Runden Tisch Erinnerungsort Lib Syn - mit der BÜRGEREHRUNG der Wissenschaftsstadt Darmstadt in der Bessunger Orangerie geehrt: Der FLS-Gründer und Vorsitzende Martin Frenzel.
20. Mai 2014
Für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement in Sachen aktiver Erinnerungskultur erhielt der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V. am 20. Mai 2014 im Justus-Liebig-Haus, u.a. Sitz der Volkshochschule Darmstadt und Ort der Stadtverordnetenversammlung, den 2. GESICHT ZEIGEN!-Preis für Zivilcourage 2014 - überreicht durch Oberbürgermeister Partsch.
Juli 2014
Elsbeth Juda, Tochter des Darmstädter Philosophen Prof. Julius Goldstein und Meisterfotografin im englischen Exil ("Jay") stirbt am 5. Juli 2014 im Alter von 103 Jahren in London. Sie war
insbesondere durch ihre Churchill-Porträtfotos weltberühmt geworden, gab gemeinsam mit ihrem Mann Hans Juda (1904-1975) die Zeitschrift "The Ambassador" heraus. Auf Initiative und nach einer Idee
des Fördervereins Liberale Synagoge fand - genau 80 Jahren nach ihrer gewaltsamen Heimatvertreibung aus Deutschland durch die Nazis - im April 2013 erstmals in ihrer Geburtsstadt
Darmstadt eine Präsentation ihrer international renommierten Foto-Kunstwerke statt. Ort der Schau: Die Kunsthalle Darmstadt - im Rahmen der Gesamtausstellung "Bauhaus und Neues Sehen".
Der Förderverein Liberale Synagoge fordert posthum je eine Elsbeth Juda- und Julius Goldstein-Straße für Darmstadt. Zudem solle die TUD ein neues Julius
Goldstein-Gästehaus einweihen, um den bedeutenden, von der damaligen TH-Hochschulleitung antisemitisch gemobbten Goldstein zu rehabilitieren und verübtes Unrecht
wiedergutzumachen.
November 2014
Zukunft braucht Erinnerung und Zivilcourage: Zu Ehren Otto Wolfskehls (1841- 1907) und seine Familie weihte der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT am 7. November 2014 im Bessunger Wolfskehlschen Garten die OTTO WOLFSKEHL-Gedenktafel ein. Dafür sammelte der Förderverein Liberale Synagoge (FLS) 2.500 Euro. Es sprachen Darmstadts Oberbürgermeister Partsch und der Gründer und Vorsitzende des FLS, Martin Frenzel. Irith Gabriely umrahmte die offizielle Einweihung musikalisch. Damit erinnert nun nach über 60 Jahren - der Wolfskehlsche Garten ist seit 1954 in städtischem Besitz - eine Info-Tafel an die großen Verdienste dieser deutsch-jüdischen Familie für Darmstadt. So war Otto Wolfskehl u.a. Mitbegründer des BAUVEREINS, der Südhessischen Gas- und Wasser-AG und der Landeshypothekenbank (heute EKHN-Zentrale Paulusviertel), Förderer der Mathildenhöhe, Retter der Technischen Hochschule - seine Söhne Karl Wolfskehl und Eduard Wolfskehl setzten ebenfalls weithin Maßstäbe: Karl als berühmter Dichter, Schriftsteller und Übersetzer, Eduard als Erbauer der technischen Anlagen des Darmstädter Hauptbahnhofs. Die neue Wolfskehl-Gedenktafel des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE erinnert aber nicht zuletzt an die 1944 zerstörte imposante Wolfskehlsche Villa in der Karlstr.84, die im Kaiserreich und zu Zeiten des Großherzogs von Hessen-Darmstadt ein Zentrum des kulturellen Lebens bildete. Die Nazis tilgte die frühere Otto Wolfskehl-Straße (heute Goebelstr. am Hauptbahnhof) aus dem Stadtbild, nach 1945 wurde dies nicht wieder rückgängig gemacht. Heute gibt es nur noch eine kleine Seitenstr. Ecke Dieburgerstr. am Fuße der Rosenhöhe mit dem allgemeinen Namen "Wolfskehlstraße".
ZUKUNFT BRAUCHT ERINNERUNG: Einweihung der Otto Wolfskehl-Gedenktafel des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V. am 7. November 2015 im Bessunger
Wolfskehlschen Garten
Die vom Förderverein Liberale Synagoge initiierte und finanzierte OTTO WOLFSKEHL-Gedenktafel im Bessunger Wolfskehlschen Garten in Darmstadt
Zukunft braucht Erinnerung: Der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V. startet im Januar 2015 die heiße Phase seiner neuen, dritten Benefizspendenkampagne "Darmstadt braucht eine
Heinrich Blumenthal-Gedenktafel im Johannesviertel November 2015". Mit dieser neuen Gedenktafel soll der bedeutende Stadtplaner, Stadtpolitiker und Maschinenbaufabrikant Heinrich
Blumenthal (1824 - 1901), Gründer des Blumenthal- und heutigen Johannesviertels, Gemeindevorsteher der Liberalen Jüdischen Gemeinde Darmstadts und - neben Rabbi Landsberger und Otto
Wolfskehl - die dritte Schlüsselfigur beim Bau der Liberalen Synagoge Friedrichstr. 1876 geehrt werden.
Der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V. startet Anfang 2015 seine neue, auf zwei Jahre bis 2016 angelegte Benefizspendenkampagne "Darmstadt braucht einen Dr. Karl Hess-Platz" - zu Ehren des letzten deutsch-jüdischen "Lilien"-Präsidenten des SV Darmstadt 98, Dr. KARL HESS (1900 - 1975) der von den Nazis widerrechtlich aus dem Amt gejagt und gewaltsam ins Brasilien-Exil vertrieben wurde. Die FLS-Idee und -Initiative pro Karl Heß-Platz entstand bereits 2014 - lange vor dem Wiederaufstieg der Lilien in die Erste Bundesliga.
Am 22. März 2015 setzen circa 600 Menschen aus der ganzen Region Südhessen beim 1. DARMSTÄDTER MARSCH DES LEBENS ein kraftvolles Zeichen gegen Antisemitismus, Judenfeindschaft und
Antiziganismus. Martin Frenzel, Gründer und Vorsitzender des FÖRDERVEREINS LIBERALE SYNAGOGE, hält eine Rede am Luisenplatz vor dem Regierungspräsidium, in der er den wertvollen von
Darmstädter Juden für die Stadtgesellschaft würdigt (der Julius Landsbergers, Otto Wolfskehls, Heinrich Blumenthals, Karl Hess' und Julius Goldsteins) und vor den Gefahren des vielgesichtigen
Antisemitismus heute warnt. Am Luisenplatz sind nach dem Gang vom Deportationsort Güterbahnhof zur Justus-Liebig-Schule, das den Nazis als Sammellager diente, zu den Orten der Liberalen und
Orthodoxen Synagoge Ecke Bleichstr./Grafenstr. immer noch ca. 350 Menschen dabei. Nachkommen von NS-Tätern berichten über die Verbrechen ihrer Großväter (ein SA-Täter aus Gräfenhausen, der
nach 1945 brüstet, an der Zerstörung der Darmstädter Synagogen beteiligt gewesen zu sein, ein Sonderrichter am Landgericht Darmstadt) und Opfer über die Leiden ihrer Familien (u.a. ein
Sinti-Ehepaar aus Mainz). Wundervolle Musik umrahmte den Marsch des Lebens.
70. Jahrestag der Befreiung Darmstadts von der Nazi-Diktatur - und damit Ende der Judenverfolgung und -vernichtung in Südhessen am 25. März. Vor 70 Jahren genau, am 25. März 2015, befreiten US-Truppen die braune Hochburg Darmstadt. Am 8. Mai 2015 70. Jahrestag des Kriegsendes 1945, der Befreiung Europas und ganz Deutschlands vom Joch der NS-Diktatur - und damit Ende des von den Nazis betriebenen Holocausts an Europas Juden.
Der Förderverein Liberale Synagoge erinnert zum 70. Jahrestag seiner Ermordung durch die Nazis an den Darmstädter Widerstandskämpfer, Rechtsanwalt und SPD-Politiker Otto Sturmfels. Seine heute 91jährige Tochter Lili Sturmfels, Jahrgang 1923, erzählt in einem spannenden Zeitzeugengespräch beim FLS-Abend im Haus der Geschichte über ihren im KZ Dachau wie Georg Elser ermordeten Vater, der ein enger Weggefährte Carlo Mierendorffs war.
100. Geburtstag der Eberstädter Landsynagoge an der Modaubrücke. Wie der Förderverein Liberale Synagoge herausfand, fand die Einweihung der Eberstädter Synagoge vor genau 100 Jahren am 5. September 1915, im 2. Jahr des Ersten Weltkriegs statt. Der FLS veranstaltet zum 100. Geburtstag der Eberstädter Synagoge einen Rundgang "Jüdisches Eberstadt" und einen Vortrags- und Gesprächsabend im Eberstädter Ernst-Ludwig-("Schwanen")Saal. Mit dabei: Michael Zimmermann, Lokalhistoriker, und Erich Kraft, zudem u.a. FLS-Gründungs- und -vorstandsmitglied Ludwig Achenbach.
Der Förderverein Liberale Synagoge weiht am Freitag, 5. November 2015 gemeinsam mit Oberbürgermeister Jochen Partsch die vom FLS inittierte Gedenktafel zu Ehren des Johannesviertel-Gründers, Stadtpolitikers und -planers Heinrich Blumenthal (1824-1901) im Rondell an der Nordseite des Johannesplatzes ein. Die Zukunft braucht Erinnerung-Tafel steht direkt im magischen Dreieck zwischen Johanneskirche, dem von Blumenthal erbauten Louvre und dem Herzen des Stadtteils.
Der Vorstand des SV Darmstadt 98 erklärt einstimmig, die FLS-Idee eines Karl Heß-Platzes unterstützen zu wollen. Der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt hatte die Idee dazu bereits 2014 und Anfang 2015 seine "Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz"-Benefizkampagne gestartet. Ein erster Etappenerfolg auf dem Weg zum Karl Heß-Platz vorm Merck-Stadion am Böllenfalltor im November 2016.
Der Förderverein Liberale Synagoge, inzwischen 75 Mitglieder stark, blickt am 25. Januar 2016 auf ein kleines, fünfjähriges Bestehen zurück: Der FLS wurde auf Initiative von Martin Frenzel am 25. Januar 2011 auf der Mathildenhöhe gegründet.
140.Jahrestag der Liberalen Synagoge am Dienstag, 23. Februar 2016: Vor 140 Jahren weihten Rabbi Dr. Julius Landsberger und Gemeindevorsteher Heinrich Blumenthal das imposante, die Dächter Darmstadts überragende Gotteshaus am 23. 02. 1876 im Beisein der versammelten Stadt- und Landprominenz ein. Bis 1938 war die Lib Syn "eine Zierde unserer Stadt". Der Förderverein Liberale Synagoge feiert den 140. Geburtstag des Sakralbaus mit zwei Veranstaltungen: Einem Rundgang in der Gedenkstätte Klinikum und einem Abend-Bildvortrag zu Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Lib Syn im Rüdiger Breuer-Saal der Jüdischen Gemeinde Darmstadt, Wilhelm Glässing-Str.
Vom 1. März 2016 an tritt die Kooperation zwischen Förderverein Liberale Synagoge und SV Darmstadt 98 in Kraft. Ziel ist es, die FLS-Idee und -initiative eines Dr. Karl Heß-Platzes vorm Merck-Stadion am Böllenfalltor gemeinsam mit der Stadt Darmstadt in die Praxis umzusetzen. Der FLS freut sich über den Flankenschutz durch die Lilien. Bereits 2014, vor dem Aufstieg der Lilien in die 1. Bundesliga, hatte der FLS die Idee, den vergessenen Lilien-Vorsitzenden Karl Heß (1900-1975) mit einem eigenen Platz und einer Gedenktafel zu ehren. Heß, in der Weimarer Republik hoch angesehener Lilien-Chef und Fußball-Pionier, geriet 70 Jahre lang nach Ende der NS-Diktatur weitgehend in Vergessenheit, ehe der FLS den Anstoß gab. 2015 startete der FLS seine Benefizkampagne "Darmstadt braucht einen Karl Hess-Platz!". Kern der Vereinbarung FLS/SV DA 98: Gemeinsame Einweihung des neuen Karl Heß-Platzes am Freitag, 4. November 2016, vorm Merck-Stadion am Böllenfalltor durch Stadt Darmstadt, SV Darmstadt 98 und den Initiator Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V.
Die Initiative und Idee des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt e.V., einen KARL HESS-PLATZ vor dem Merck-Stadion am Böllenfalltor zu fordern, trägt erste Früchte: Zwei Jahre, nachdem der FLS allein auf weiter Flur, Anfang 2014 erstmals einen Karl Heß-Platz zu Ehren des 70 Jahre lang vergessenen deutsch-jüdischen Lilien-Vorsitzenden des SV Darmstadt 98, Dr. Karl Heß (1900-1975), gefordert hatte, hat der Magistrat der Stadt Darmstadt am 13. April 2016 den offiziellen Beschluss gefasst, vor dem Lilien-Stadion einen Karl Heß-Platz zu ermöglichen. „Wir freuen uns, dass die Stadtregierung sich damit unsere Idee in vollem Umfang zu eigen gemacht und
unseren Vorschlag eines Karl Heß-Platzes für Darmstadt positiv aufgegriffen hat“, sagte dazu der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel. Der Förderverein Liberale Synagoge hatte die Idee eines Karl Heß-Platzes bereits 2013, vor dem Aufstieg der Lilien und hatte die FLS-Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz“ Anfang 2014 gestartet.
„Diese späte Ehrung des vertriebenen SV Darmstadt 98-Vorsitzenden, Fußballpioniers und Deutschen jüdischen Glaubens, Dr. Karl Heß (1900 – 1975), nach über 70 Jahren ist mehr als überfällig“, so der Tenor.